Sonnenschein und sommerliche Temperaturen, Fußballfans als “Pokalsieger-Feierbiester” und viele weitere Gäste in Feierlaune haben das Brunnenfest des Eintracht Fanclubs (EFC) Merenberg in diesem Jahr ausgezeichnet.
Bereits zum 23. Mal hat der Fanclub das bei der ganzen Familie beliebte Brunnenfest in der Kirchgasse ausgerichtet. Die Helfer sind über Stunden hinweg mit dem Verkauf von Steaks, Würstchen und Pommes beschäftigt, später am Nachmittag erobern die Gäste noch das Kuchenbüffet.
Während die Kinder auf der großen Hüpfburg toben, nutzen die Erwachsenen die angenehme Atmosphäre für nette Gespräche, bei denen es sich zwar nicht immer, aber doch oft um Fußball dreht. Vor allem der Pokalgewinn der Eintracht ist immer wieder Thema, haben doch eine ganze Reihe Merenberger Fans das Spiel mit dem Überraschungssieg live im im Berliner Olympiastadion erlebt. Selbst eingefleischte Anhänger der Adlerträger hatten nicht wirklich damit gerechnet, dass die Mannschaft gegen den scheinbar übermächtigen FC Bayern München den fünften Pokalsieg der Vereinsgeschichte erringen könnten. Dazu gehört auch der EFC-Vorsitzende Wolfgang Weyand, der die Eintracht im Vorfeld für chancenlos hielt und eines Besseren belehrt worden ist. “Das war einer meiner besten Irrtümer”, erklärt er freudestrahlend.
Noch immer euphorisch klingt Klaus-Dieter Lippert, wenn er von der dramatischen Schlussphase des Spiels erzählt. Nachdem er im Vorjahr ebenfalls live die knappe Niederlage gegen Dortmund erlebt hatte, habe dieses Pokalfinale in Berlin noch einmal alles getoppt, betont das langjährige EFC-Mitglied. Zu Hause mitgefiebert haben Svenja Ventrella und ihre Tochter Giuliana. Sie tragen beim Brunnenfest die T-Shirts mit der Pokalsiegertaktik und dem bereits legendären Ausspruch des Doppeltorschützen Ante Rebic, der Prince Boateng aufforderte “Bruda, schlag den Ball lang”, woraufhin dieser ihm antwortete: “Bruda, ich schlag den Ball lang!” Die Freude bei den Eintracht-Anhängern ist auch deshalb so groß, weil sie genau 30 Jahre auf einen solchen Erfolg warten mussten. “Beim Pokalsieg 1988 war ich genauso alt wie meine Tochter heute”, sagt Ventrella. So sehr sie sich auch über den Pokalsieg freut, ein wenig Wehmut macht sich bei ihr dennoch breit. Es sei sehr schade, dass der auch als “Fußballgott” bezeichnete Alex Meier, der seit 14 Jahren für die Eintracht spielt, keinen Vertrag mehr bei der Eintracht erhalte. Doch auch so werden die Mitglieder des Merenberger Fanclubs ihre Mannschaft auch in der kommenden Saison tatkräftig unterstützen. Das haben sie noch beim Brunnenfest beschlossen.
Veröffentlicht im Weilburger Tageblatt
Fotos: Henche