Fanclubserie in der Zeitung

Liga halten, im Pokal überraschen

FANSERIE Wolfgang Weyand hofft auf Platz zehn bis zwölf für die Eintracht / Teil 1

Mit dem Klassiker zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München startet die Fußball-Bundesliga am 24. Januar in ihre Rückrunde.

Das “Tageblatt” hat sich in seiner Artikelserie “Halbzeitbilanz – so sieht´s die Kurve” bei den Fanclubs im Kreis Limburg-Weilburg umgehört, wie sie mit dem Abschneiden ihres Lieblingsvereins zufrieden sind, wo sie ihren Club am Saisonende sehen, wer Meister wird und wer absteigen muss. Den Auftakt macht Wolfgang Weyand. Der 45-jährige Merenberger ist Vorsitzender des Eintracht Frankfurt-Fanclubs in seinem Heimatort.

Herr Weyand, wie sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf der Eintracht zufrieden?

Wolfgang Weyand: Teils, teils. Mit dem Weiterkommen in der Europa-League und im DFB-Pokal kann man natürlich sehr zufrieden sein. Allerdings waren die Gegner in diesen Wettbewerben größtenteils zweitklassig. Mit dem FC Porto und Borussia Dortmund kommen jetzt andere Kaliber. In der Bundesliga blieb die Eintracht hingegen deutlich unter ihren Möglichkeiten.

Was hat Sie am meisten überrascht, was enttäuscht?

Weyand: Enttäuschend ist ganz klar das Abschneiden bei Heimspielen in der Bundesliga, wo bisher kein Sieg gelang und dies, obwohl das Stadion meist proppenvoll ist und glänzende Stimmung herrscht. Außer dem souveränen Weiterkommen in den Pokalwettbewerben hat sich unsere Eintracht ihre Überraschungen hoffentlich für die Rückrunde aufgehoben.

Was muss in der Rückrunde besser werden?

Weyand: Zu Hause müssen die notwendigen Punkte geholt werden, um schnell dem Abstiegskampf zu entfliehen. Hierzu muss die Abwehr wieder kompakter stehen und dem Gegner weniger Chancen erlauben. Außerdem muss das schnelle Spiel nach vorne analog der Vorsaison wieder besser funktionieren. Leider bewies keiner der Angreifer bisher dauerhafte Treffsicherheit. Alex Meier war lange verletzt. Und die Leistungen von Joselu und Kadlec sind bisher stark schwankend.

Was trauen Sie Eintracht Frankfurt in dieser Saison noch zu?

Weyand: Die ganz großen Ambitionen sollte man für diese Saison in der Liga nicht mehr hegen. Ein Tabellenplatz zwischen Rang zehn und zwölf sollte aber machbar sein.Wichtig ist, dass sich die Mannschaft schnell aus der Abstiegsregion entfernt, was aber bei dem Anfangsprogramm, unter anderem in Dortmund und München, schwer genug wird. International und im DFB-Pokal sollten trotz der starken Gegner Überraschungen möglich sein. Die Eintracht hat in der Vorrunde bewiesen, dass sie gegen starke Gegner wie den BVB, die Bayern und Leverkusen gut aussehen kann.

Was war Ihr bislang schönstes Stadionerlebnis in dieser Saison?

Weyand: Ein tolles Spiel war das 3:3 zu Hause gegen Schalke, wo wir leider kurz vor Schluss wieder den unnötigen Ausgleich fingen. Nicht zu verachten sind natürlich die Europapokal-Auftritte der Eintracht, wo immer eine sensationelle Stimmung im Stadion herrschte.

Welchen Neuzugang würden Sie für die Rückrunde holen, wenn Geld keine Rolle spielt?

Weyand: Für den Torabschluss würde doch Cristiano Ronaldo gut passen. Ob Jan Rosenthal aber die 7 hergibt, möchte ich bezweifeln. Aber Spaß beiseite. Ich denke, ein finanzierbarer Neuzugang, der der Mannschaft sofort weiterhilft, ist zumindest in Deutschland nicht auf dem Markt. Insofern sollte die Eintracht aktuell kein Geld in die Hand nehmen (Nach dem Interview hat Frankfurt Alexander Madlung verpflichtet, Anm. der Red.)

Welcher andere Club hat Sie bisher am meisten überrascht, welcher Verein enttäuscht?

Weyand: Als positive Überraschung muss man klar die Borussia aus Mönchengladbach nennen, die sehr stabil durch die Vorrunde gekommen ist. Den großen Ausreißer nach unten sehe ich aktuell nicht.

Wer wird Meister?

Weyand: Hier kann ich leider nur den FC Bayern nennen.

Wer kommt in die Champions-League?

Weyand: Die vier Mannschaften, die jetzt vorne stehen, also Bayern, Leverkusen, Gladbach und Dortmund, werden auch am Saisonende dort vertreten sein.

Wer steigt ab?

Weyand: Braunschweig und Freiburg werden es sehr schwer haben. Dazu kommen noch Kandidaten wie Nürnberg, Hoffenheim, Bremen und Hannover. Bei Letztgenannten war die Posse um Trainer Mirco Slomka über die Weihnachtsfeiertage aus meiner Sicht eine Unverschämtheit. Präsident Martin Kind wäre ein Abstieg zu gönnen.

Und wie schneidet Deutschland eigentlich bei der Weltmeisterschaft in Brasilien ab?

Weyand: Das Turnier wird nicht einfach für unser Team. Die Vorrunde verlangt der Mannschaft schon alles ab. Das Weiterkommen ist aber ein Muss. In den KO-Spielen ist natürlich immer eine gute Tagesform und ein wenig Glück von Nöten. Das Halbfinale findet aber wieder mit Deutschland statt.

— Zur Person —
Name: Wolfgang Weyand
Wohnort: Merenberg
Alter: 45
Funktion im Fanclub: Vorsitzender
Wie oft in der Saison im Stadion: Rund acht Mal
Fanclub: Eintracht Frankfurt-Fanclub Merenberg
Mitglieder im Fanclub: 119

Dokumenten Information
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Dokument erstellt am 03.01.2014 um 17:29:00 Uhr
Letzte Änderung am 05.01.2014 um 20:59:04 Uhr